Ein erfolgreiches Konzept?
Dr. med. dent. Patrick Meyenberger hynotisiert Patienten und Patientinnen bevor er mit der Behandlung beginnt. Wir treffen ihn an der Fortbildung Rosenberg in Davos. Er erzählt im Interview wo und wie er Hypnose in seinem Praxis-Alltag einsetzt.
Herr Meyenberger, sie sind Zahnarzt und Hypnotiseur. Bei Ihnen auf dem Behandlungsstuhl in der Zahnarztpraxis stelle ich es mir ganz entspannt vor. Sind da alle Patienten relaxed und schmerzfrei?
Relaxed Ja- aber spüren tut man schon etwas. Die Sensorik können wir nicht ausschalten. Aber es nimmt einem die Angst und man wird in einen schmerzreduzierten Zustand versetzt.
Kommt die Hypnose hauptsächlich bei Angstpatienten zum Einsatz?
Ja genau. Und auch bei Würgereiz Patienten. Sowie bei Kindern natürlich auch. Da kann man die ganze Zahnbehandlung in eine Geschichte verpacken. Dann sind die Kinder abgelenkt und man kann in Ruhe arbeiten. Für die Hypnose nutze ich die von Dave Elman entwickelten Ansätze und habe diese zur HypnoDent-Methode ausgebaut. Unterschied zur traditionelle Hypnose: es braucht weniger Vorbereitungszeit und gibt mir dafür mehr Sicherheit da der Patient die Patientin ansprechbar bleibt.

Wie sind Sie darauf gekommen Hypnose in der Zahnmedizin einzusetzen?
Ich mache das nun seit 11 Jahren. Und muss dazu etwas ausholen. Die SSO machte 2010 eine Umfrage, ob man Angst vor dem Zahnarztbesuch habe. 9 Prozent gaben an, trotz Symptomen nicht zum Zahnarzt zu gehen, weil sie Angst vor der Behandlung haben. Das sind in der Schweiz 800 000 Personen. Bei uns geht es darum, dass wir nicht nur das Problem, mit dem die PatientInnen zu uns kommen mit einer zahnmedizinischen Behandlung lösen, sondern dass wir Ihnen auch die Angst davor nehmen.
Die Kombination Ihrer beiden Berufe scheint sich zu bewähren. In Ihrer Praxis in Wil SG sind Sie ausgebucht.
Das ist so. Und deshalb gebe ich Kurse dazu. In 5 Tagen lernt man wie man mit Hypnose Patienten den Zahnarztbesuch angenehmer machen kann.

Hypnotisieren kann also jede/r lernen? Ich nehme nicht an, dass da Räucherstäbchen zum Einsatz kommen?
(lacht) Nein. Mit Räucherstäbchen hat das nichts zu tun. Aber es braucht Theorie und viel Praxis. Vor und zwischen dem Live-Kurs gibt es Aufgaben die man zuhause oder in der Praxis ausführen muss.
Besten Dank fürs Interview und noch eine schöne und entspannte Woche in Davos!
Infos: Hypnodent
