Wer macht die Zahnabformung?

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Wer soll zukünftig die Abdrucknahme am Patienten machen? Die ZahnmedizinerInnen oder die ZahntechnikerInnen?

Podcast Zahntechnik Spezial Teil 2

Wer soll in Zukunft die Abdrucknahme machen? „Die ZahntechnikerInnen könnten die Abdrucknahme am Patienten übernehmen, dies im Auftrag und der Zusammenarbeit mit der Zahnärzteschaft .“ Sagt Marco Camin, Präsident Swiss Dental Laboratories im Talk mit Marion Gredig, Chefredaktorin Swissdentalnews.com. Wie könnte das funktionieren? Müsste der Zahntechniker/die Zahntechnikerin dafür in die Praxis kommen oder finden die Oralscans im Labor statt? Welche Ausbildung muss der/die ZahntechnikerIn dafür absolvieren? Braucht es in Zukunft mehr Zahntechnische Zentren die eng mit den BehandlerInnen zusammenarbeiten? Und was unternimmt der Zahntechnikerverband, um den Beruf bei der Jugend wieder populärer zu machen? Denn wenn nichts geschieht, stirbt dieser Beruf aus. ….

Viele Fragen. Und Antworten! Zum Thema, Zahntechnik, Abdrucknahme und Fortbildungen. Jetzt zu hören hier im Podcast:

Teil-Transkript der Sendung:

„Unsere Pflicht ist es, zusammen eine komplette Dienstleistung gegenüber den Patienten zu bieten.“ Aus dem Podcast mit Marco Camin.

Zukunfts-Szenario für ZahntechnikerInnen

Ein Zukunftsszenario sieht vor, dass der Zahntechniker immer stärker in den rekonstruktiven Prozess eingebunden wird und beispielsweise eines Tages die Zahnabformung am Patienten übernimmt. Wie sehen Sie das?

„Das ist ein sehr spannendes Thema. Ich habe schon mit Professor Rony Jung darüber gesprochen. Denn wir sind auch an einem Punkt angelangt, wo wir glauben, dass sich die Schnittstelle Zahnarzt/Zahntechniker verschiebt und es unsere Aufgabe ist, gemeinsam dem Patienten eine komplette Dienstleistung anzubieten. Wir haben innerhalb des Zahntechnischen Verbandes eine Task Force gegründet und wollen eine nationale Fortbildung auf den Plan rufen, wo wir genau diese Schnittstelle bedienen können. Wir machen heute schon Leistungen, die der Zahnarzt ohnehin sehr oft an uns delegiert hat.“

Beispiele für Dienstleistungen

Können Sie uns Beispiele nennen?

„Ja, das sind die Rohbrandeinprobe und die Farbwahl, welche oft von den ZahntechnikerInnen durchgeführt werden. Denkt man einen Schritt weiter, kommt man zur Abdrucknahme. Hier muss man sich fragen: Ist das ein Abdruck oder doch eine Fotografie, ein Scan? Da gibt es tatsächlich Diskussionsbasis.“

Es ist für Sie also ein mögliches Szenario, dass die Zahnabdrucknahme zukünftig in die Hände der ZahntechnikerInnen gelangt?

„Ich denke ja, das könnte die Zahntechnik übernehmen. Ich möchte das absolut nicht ausschliessen. Aber ich möchte es ausschliesslich im Auftrage des Zahnarztes sehen. Also nicht in Eigenregie, wir sind keine Prothetiker. Es ist nicht unser Ansinnen Konkurrenz aufzubauen, wir arbeiten im Team zusammen mit Zahnärztinnen und Zahnärzten.“

Neue Ausbildung für ZahntechnikerInnen

ZahntechnikerInnen können ja nicht einfach damit beginnen, im Mund der PatientInnen zu scannen, abgesehen von den neuen Regelungen und auch Bestimmungen braucht es ja auch eine ganz neue Ausbildung.

„Das ist so. Wir wissen es noch nicht genau: Wo beginnt es und wo hört es auf? Das muss ich schon sagen. Das wäre etwas weit hinausgeschaut. Aber klar ist: Egal wie hoch die Anforderungen sein werden, wir müssen sie vollends erfüllen oder das Ganze sein lassen.“

Nachwuchsproblem in der Schweiz

Sie haben es angedeutet: Der Beruf ist derzeit nicht sehr beliebt. Gesamtschweizerisch liegen die Lehrabgänge im zweistelligen Bereich. Auch die Vergleichszahlen sprechen für sich: In der ganzen Schweiz gibt es rund 800 Laboratorien; dem stehen über 4000 Zahnarztpraxen gegenüber – es gibt also einfach zu wenig ZahntechnikerInnen?

„Ja, es ist tatsächlich so, Zahntechniker mit analogen und digitalen Kenntnissen fehlen. Hinzu kommt: Nach vier Jahren Lehre hat man zwar einen Abschluss, aber noch nicht den Nachweis, dass man top ist. Man kann schon einiges, aber man ist noch nicht fertig ausgebildet. Wir haben in der Schweiz tatsächlich ein Nachwuchsproblem, und da müssen wir Gas geben. Wir müssen modern sein und Visionen haben. Solche Szenarien wie die vermehrte Einbindung der Zahntechnik in den rekonstruktiven Prozess sind Gold wert.“

Dieses Transkript ist ein Auszug aus dem Swissdentalnews Podcast Zahntechnik Spezial mit Marco Camin. Hören Sie jetzt die ganze Sendung auf Spotify,

Video zur Podcastsendung

Wer macht zukünftig den Zahnabdruck? Die Zahntechniker? Marco Camin im Interview bei Marion Gredig

Live Podcast an der Delegiertenversammlung der ZahntechnikerInnen: Infos

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Kontakt: VZLS

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