Wissenstransfer von erfahrenen ImplantologInnen an die jüngere Generation
Man hat sich in der Fachliteratur informiert, als es Social Media noch nicht gab. Bei der heutigen Vielfalt an Berichten auf Tiktok, Instagram und Co. fällt es oft schwer zu unterscheiden, welche Tipps auch in der Praxis oder im Labor funktionieren. Umso wichtiger ist, nebst der fundierten Ausbildung, der fachliche Austausch unter KollegInnen.
Um den Wissenstransfer von erfahrenen ImplantologInnen an die jüngere Generation ging es am AID „my generation Symposium“. Eine interaktive Fortbildung voller Tipps zum Thema Seitenzahnimplantat. Wir waren dabei:
Gestern fand in Zürich das AID my generation Symposium statt. Es ging um den Wissenstransfer von erfahrenen ZahnmedizinerInnen an die jüngeren KollegInnen. Thema: Das Seitenzahnimplantat. «An den üblichen Vorträgen sieht man meist Frontzähne, wir befassen uns bewusst mit dem Seitenzahnimplantat. Für Jemanden der neu ins Implantatleben kommt, ist das Seitenzahnimplantat ein interessanter Einstieg.“ Meint Referent Dr. med. dent. Georg Damerau.
Praktische Tipps und Erfahrungen sollen vermittelt und übertragen werden. Der Anlass ist bewusst interaktiv gestaltet, während und zwischen den Vorträgen stellt das Publikum Fragen, wie z.B.: „Wie oft sind DVT’s beim UK Seitenzahnimplantat indiziert, was sagt die praktische Erfahrung?“ Referent Dr. med. dent. David Schneider antwortet: «Bei einem Viertel der Fälle machen wir ein DVT, bei den anderen eine konventionelle Diagnostik.»

Anästhesie
Auch zum Thema Anästhesie gab es praxisnahe Tipps von Schneider:
«Wenn wir anästhesieren, geht das im Unterkiefer mit einer Lokalanästhesie.“ Treten während der Behandlung plötzlich zusätzliche Schmerzen auf, solle man Ruhe bewahren und nochmals nachanästhesieren.
Diagnostik
Zum Thema präoperative Abklärungen rät der erfahrene Impantologe Dr. med. dent. Georg Damerau den jüngeren TeilnehmerInnen:
«Die Diagnostik kommt immer zuerst. Vor lauter Klappen und vor lauter Blut kann man den Überblicke verlieren, da sind die 3D Diagnostik und Schablonen ein hilfreiches Tool. Heute kann man vieles digital abmessen. Wir müssen sicher sein, dass dies auch stimmt. Die Digitale Volumentomografie ist eine grosse präoperative Hilfe.»
Sinuslift
Auch zum Thema Sinuslift gab es Inputs von Damerau: «Ich verwende bei den transcrestalen Lifts kein Knochenersatzmaterial.»
Insertionstiefe
“Die schwierigste Komponente ist die Insertionstiefe, darüber denke ich bei jedem Implantat immer am längsten nach.» meint Dr. med. dent. Stefan Bienz, Rekonstruktive Zahnmedizin Universität Zürich in seinem Vortrag. Und auch einen Tipp zur Implantatlänge gab es:

Implantatlänge
«Ein Implantat das kürzer als 6mm ist würde ich nicht einsetzen.» Dr. med. dent. Georg Damerau
Faktencheck Social Media (SoMe)
Referent Dr. med. dent. Sven Mühlemann spricht die Informationsbeschaffung an und vergleicht wie sich diese im Verlauf der Jahre verändert hat. «Ich schaue Youtube Videos und lerne dort extrem viel.“ Oft sehe er Videos auf SoMe über direktes Implantieren. Er selber bevorzugt das konventionelle Vorgehen. «Lieber kontrolliert vorgehen und etwas länger warten. Das Implantat erst 4-6 Monate nach der Extraktion setzen. Das dauert vielleicht länger, macht es mir aber dann einfacher.“
Früher gab es die Fachliteratur, mit Socialmedia ist die Flut an Informationen riesig. Wie können da jüngere ZahnmedizinerInnen die fachlich relevanten Informationen finden? Und herausfinden, ob das aus dem Youtube Video mit den vielen Likes auch tatsächlich im Praxis-Alltag funktioniert? Tipps zur Informationsbeschaffung von Dr. med. dent. Sven Mühlemann, den wir im Anschluss an seinem Vortrag am AID Symposium, gefragt haben was er denn der jüngeren Generation punkto Wissenstransfer rät hier im Video:
Fotogalerie






Kontakt: AID Alliance for Implant Dentistry